Schilddrüse Heißhunger auf Süßes

Heißhunger auf Süßes: Ursache Schilddrüse und Lösungen

Kennst du das: Plötzlich überkommt dich ein starkes Verlangen nach Süßigkeiten, obwohl du eigentlich gar nicht so hungrig bist? Dieses Phänomen tritt häufig bei Menschen auf, die unter einer Schilddrüsenfehlfunktion leiden. Besonders bei einer Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse kann Heißhunger auf Süßes auftreten. In diesem Artikel erkläre ich dir, warum das so ist, was die Schilddrüse damit zu tun hat und welche Schritte du unternehmen kannst, um den Heißhunger in den Griff zu bekommen.

Inhalte des beitrags

Disclaimer: Bitte beachte, dass ich keine Ärztin bin und meine Empfehlungen auf persönlichen Erfahrungen (ich habe selbst eine Schliddrüsen-Unterfunktion) sowie Recherchen basieren. Die hier genannten Tipps und Hinweise dienen lediglich der allgemeinen Information und ersetzen keine medizinische Beratung. Wenn du unter anhaltenden Heißhungerattacken leidest oder den Verdacht auf eine Schilddrüsenstörung hast, konsultiere bitte unbedingt deinen Arzt oder deine Ärztin, um eine fachliche Diagnose und individuelle Behandlung zu erhalten.

Was hat die Schilddrüse mit Heißhunger auf Süßes zu tun?

Die Schilddrüse ist ein kleines Organ im Halsbereich, das maßgeblich den Stoffwechsel und die Energieproduktion des Körpers steuert. Sie produziert die Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3), die unseren Stoffwechsel antreiben und die Zellen mit Energie versorgen. Wenn die Schilddrüse nicht richtig arbeitet, kommt es zu Störungen im Energiehaushalt, die sich oft in Form von Heißhungerattacken zeigen – vor allem auf Süßes.

Sowohl eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) als auch eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) können dazu führen, dass du mehr Hunger oder sogar regelrechte Heißhungerattacken entwickelst. Der Körper versucht auf unterschiedliche Weise, das Ungleichgewicht auszugleichen.

Schilddrüsenunterfunktion: Energiebedarf führt zu Heißhunger

Bei einer Unterfunktion arbeitet der Stoffwechsel langsamer, da der Körper weniger Schilddrüsenhormone produziert. Dadurch sinkt der Energieverbrauch, und der Körper signalisiert ständig ein Bedürfnis nach schneller Energiezufuhr – vorzugsweise durch Zucker, da dieser sofortige Energie liefert. Du fühlst dich müde, antriebslos und hast oft das Verlangen nach schnellen Kohlenhydraten, um den Energiemangel kurzfristig auszugleichen.

Schilddrüsenüberfunktion: Hoher Energieverbrauch führt zu Heißhunger

Bei der Schilddrüsenüberfunktion produziert die Schilddrüse zu viele Hormone. Das führt zu einem beschleunigten Stoffwechsel, was den Körper in einen Zustand des ständigen Energieverbrauchs versetzt. Hier hast du ebenfalls häufig Heißhunger, weil dein Körper versucht, den hohen Energiebedarf durch mehr Nahrung zu decken. Das Ergebnis: ein ständiges Verlangen nach Kalorien, um die Energieverluste auszugleichen. Menschen mit einer Überfunktion nehmen häufig trotz vermehrter Nahrungsaufnahme nicht zu oder verlieren sogar an Gewicht, da der Körper die Kalorien schneller verbrennt, als sie zugeführt werden.

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Warum gerade Süßes? Die Rolle von Zucker bei Schilddrüsenproblemen

Zucker liefert dem Körper schnell verfügbare Energie. In beiden Fällen – ob Unter- oder Überfunktion – verlangt der Körper nach dieser schnellen Energiequelle. Zucker lässt den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen, was kurzfristig für ein Gefühl der Zufriedenheit sorgt. Doch danach folgt oft ein rascher Abfall des Blutzuckers, und das Verlangen nach mehr Zucker setzt wieder ein. Dieser Teufelskreis führt häufig zu wiederholten Heißhungerattacken auf Süßes.

Blutzuckerspiegel und Insulin
Wenn du Zucker isst, steigt der Blutzuckerspiegel an, und die Bauchspeicheldrüse schüttet Insulin aus, um den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu befördern. Bei einer Fehlfunktion der Schilddrüse kann es jedoch sein, dass der Blutzuckerspiegel besonders stark schwankt, was das Verlangen nach Zucker weiter verstärkt.

Sofortmaßnahmen gegen den Heißhunger auf Süßes bei Schilddrüsenproblemen

Heißhunger kommt oft plötzlich und sehr intensiv – ein Gefühl, als könnte man nicht anders, als sofort zu etwas Süßem zu greifen. Doch was viele nicht wissen: Der Akutmoment dieses Heißhungers hält in der Regel nur wenige Minuten an. Wenn du es schaffst, dich in dieser kurzen Phase abzulenken, wirst du oft merken, dass das Verlangen nach Süßem genauso schnell wieder verschwindet, wie es gekommen ist.

Ablenkung
Ablenkung ist eine effektive Methode, um den Heißhunger zu überlisten. Wenn du merkst, dass du Lust auf Süßes bekommst, probiere es mit einer kleinen Aktivität wie einem Spaziergang, etwas Lesen oder ein paar Minuten Entspannung. Selbst ein kleines Glas Wasser trinken oder Zähne putzen kann den Drang nach Süßem verringern. Das Ziel ist es, den Moment zu überbrücken und deinem Körper die Zeit zu geben, das Verlangen wieder loszulassen. Oft verschwindet der Heißhunger danach, und du kannst klarer entscheiden, ob du wirklich Hunger hast oder es nur ein kurzfristiges Verlangen war.

Greife zu gesünderen Alternativen, wenn du nicht widerstehen kannst
Wenn es dir in einem Akutmoment schwerfällt, dem Heißhunger zu widerstehen, ist es wichtig, eine kluge Entscheidung zu treffen. Anstatt zu stark zuckerhaltigen Süßigkeiten zu greifen, die deinen Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen lassen und das Verlangen nach noch mehr Zucker anfeuern, solltest du lieber auf gesündere Alternativen setzen. Diese stillen dein Bedürfnis nach Süßem, ohne den Körper unnötig zu belasten. Aber wichtig: auch diese sind kein Freifahrtschein für endloses Naschen.

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3 langfristige Strategien zur Bekämpfung des Heißhungers auf Süßes bei Schilddrüsenproblemen

1. Regelmäßige ausgewogene Mahlzeiten zur Stabilisierung des Stoffwechsels

Egal, ob du an einer Schilddrüsenunter- oder -überfunktion leidest: regelmäßige und ausgewogene Mahlzeiten sind der Schlüssel, um deinen Stoffwechsel im Gleichgewicht zu halten und Heißhungerattacken zu vermeiden. Ausgewogen bedeutet, dass deine Ernährung auf deinen individuellen Kalorienbedarf und die Zufuhr essenzieller Nährstoffe abgestimmt ist. Besonders wichtig sind komplexe Kohlenhydrate, Eiweiß, gesunde Fette und Ballaststoffe, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und langanhaltende Energie zu liefern. Achte bei deinen Mahlzeiten darauf, dass du versuchst aus jeder Kategorie immer etwas auf deinem Teller zu haben.

Stabile Blutzuckerwerte durch komplexe Kohlenhydrate

Komplexe Kohlenhydrate wie Vollkornprodukte, Haferflocken oder Hülsenfrüchte werden langsamer verdaut als einfacher Zucker. Das bedeutet, sie geben dem Körper gleichmäßig Energie über einen längeren Zeitraum hinweg und verhindern so Blutzuckerspitzen und -abfälle, die häufig Heißhungerattacken auslösen. Solche Lebensmittel halten dich nicht nur satt, sondern sorgen auch dafür, dass du weniger Lust auf schnelle, ungesunde Zuckerquellen bekommst.

Mehr Eiweiß für länger anhaltende Sättigung

Eiweißreiche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, mageres Fleisch, Joghurt oder Tofu sind essenziell für eine länger anhaltende Sättigung. Eiweiß wird langsamer verdaut und stabilisiert den Blutzuckerspiegel, wodurch du weniger schnell nach ungesunden Snacks greifen musst. Es hilft, das Verlangen nach schnellen Kohlenhydraten und Zucker zu reduzieren, da dein Körper durch den gleichmäßigen Energieschub nicht nach „schnellen Lösungen“ verlangt.

Gesunde Fette für stabile Energie und Nährstoffaufnahme

Gesunde Fette sind besonders wichtig für eine nachhaltige Sättigung und die Stabilisierung des Blutzuckerspiegels. Fette sorgen nicht nur für Energie, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme fettlöslicher Vitamine (wie Vitamin A, D, E und K) und wirken entzündungshemmend. Lebensmittel wie zum Beispiel Avocados, Nüsse, Samen, Olivenöl und fettreicher Fisch (z.B. Lachs) liefern gesunde ungesättigte Fettsäuren, die dir dabei helfen, länger satt zu bleiben und Heißhungerattacken zu vermeiden.

Ballaststoffe: Die Geheimwaffe gegen Heißhunger

Ballaststoffe sind unverzichtbar, um das Sättigungsgefühl zu verlängern und den Verdauungsprozess zu verlangsamen. Sie verhindern, dass der Blutzuckerspiegel nach den Mahlzeiten zu schnell ansteigt, was langfristig Heißhungerattacken vorbeugt. Ballaststoffe findest du beispielsweise in Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Samen und Hülsenfrüchten. Diese Lebensmittel sorgen nicht nur für eine gesunde Verdauung, sondern auch dafür, dass dein Körper langsamer Energie abbaut – wodurch das Verlangen nach Süßem sinkt.

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2. Nährstoffe kontrollieren und Nährstoffmängel beheben

Eine häufige Ursache für Heißhunger mit Schilddrüsenproblemen sind Nährstoffmängel. Hier kannst du mit deinem Hausarzt bzw. Hausärztin ein großes Blutbild inklusive der Nährstoffe anfertigen lassen, um hier einen Nährtoffmangel auszuschließen. Bei der Schilddrüse spielen zum Beispiel Jod, Selen und Zink eine wichtige Rolle. Ein Mangel an diesen Nährstoffen kann deinen Heißhunger weiter verstärken.

3. Bewegung zur Anregung des Stoffwechsels

Regelmäßige Bewegung – besonders leichte Kraftübungen, Yoga oder Spaziergänge – hilft, den Stoffwechsel zu regulieren. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion kann Bewegung helfen, überschüssige Energie zu verbrauchen, während bei einer Unterfunktion durch Bewegung der verlangsamte Stoffwechsel angeregt wird.

Du merkst wie komplex die Strategien sind. Wichtig ist es nicht alles gleich sofort in deinem Alltag umzusetzen, sondern lieber Schritt-für-Schritt vorzugehen, um wirklich langfristigen Erfolg zu haben. Dazu unterstütze ich dich gern mit Hilfe meines Heißhunger-Ratgebers „Heißhungerfrei“ und begleite dich bei deinem Weg, deinen Heißhunger langfristig zu überwinden.

Wann solltest du ärztlichen Rat einholen?

Das liegt ganz bei dir. Ich bin immer ein Fan von „so früh wie möglich“, lieber einmal zu viel abklären, als Tage, Wochen bzw. Monate selbst herum zu doktern. Ein einfacher Bluttest kann zeigen, ob deine Schilddrüsenwerte im Gleichgewicht sind oder nicht. Zudem kann ein Ultraschall zur Kontrolle deiner Schilddrüse gemacht werden.

Fazit: So bringst du deinen Heißhunger auf Süßes und die Schilddrüse in Balance

Der Zusammenhang zwischen der Schilddrüse und Heißhunger auf Süßes ist oft eng miteinander verknüpft. Ob du an einer Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse leidest, deine Ernährung spielt eine zentrale Rolle, um deinen Stoffwechsel, deine Nährstoffe und deine Hormone im Gleichgewicht zu halten. Setze auf nährstoffreiche, ausgewogene Mahlzeiten, vermeide schnelle Zuckerspitzen und achte auf eine gesunde Lebensweise, um den Heißhunger in den Griff zu bekommen.

Wenn du mehr über Heißhunger erfahren möchtest, schaue auch in meinen anderen Artikeln “Heißhunger auf Schokolade” oder  “Abnehmen ohne Heißhunger“ vorbei.

Du willst zukünftig beim Abnehmen nicht mehr auf Süßes bzw. aufs Naschen verzichten? Mehr Gesund Naschen Rezepte findest du in meinen beliebten exklusiven Büchern:

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Hi, ich bin Svenja, Anti-Heißhunger Expertin, ausgebildete Ernährungs­beraterin, Autorin und Spezialistin für gesunde industriezuckerfreie Naschereien.

Bitte beachte, dass ich keine Ärztin bin und meine Empfehlungen auf persönlichen Erfahrungen, der Arbeit als Heißhunger-Expertin sowie meinen Recherchen basieren. Die hier genannten Tipps, Hinweise und Empfehlungen dienen lediglich der allgemeinen Information und ersetzen keine medizinische Beratung.

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